Ob Energieversorger, Maschinenbauer oder andere Branchen – Unternehmen sitzen oft auf einem ungenutzten Datenschatz, der enorme Potenziale birgt. Durch die richtige Nutzung und Verknüpfung von Daten lassen sich nicht nur bestehende Prozesse optimieren, sondern auch völlig neue Geschäftsmodelle entwickeln. Doch wie können Unternehmen diesen Schatz heben?
Schritt 1: Datenbewusstsein etablieren
Der erste Schritt ist ein unternehmensweites Datenbewusstsein. Dabei geht es nicht nur darum, dass die IT-Abteilung die Bedeutung von Daten versteht, sondern auch die Entscheider auf der Business-Seite. Diese Perspektive hilft, zielführende Datenquellen zu identifizieren, innovative Ideen für datengetriebene Geschäftsmodelle zu entwickeln und Mehrwerte für Kunden klar zu definieren. Beispiel: Im Maschinenbau liefern Sensoren riesige Datenmengen über Laufzeiten, Verschleiß oder Materialfluss. Richtig genutzt, ermöglichen diese Daten Einsparungen, Effizienzsteigerungen und neue Service-Angebote wie Predictive Maintenance.
Schritt 2: Datenqualität sicherstellen
Datenmasse allein ist nicht ausreichend – Datenqualität ist entscheidend. Laut einer IDC-Studie kämpfen 37 % der Unternehmen mit der Herausforderung, konsistente Datenqualität zu gewährleisten. Maßnahmen zur Verbesserung:
- Relevante Datenquellen erfassen und systematisch kontextualisieren,
- Daten anreichern und bereichsübergreifend verfügbar machen,
- eine nachhaltige Datenstrategie entwickeln.
Nur mit hochwertigen, präzisen Daten lassen sich Geschäftsmodelle wie Data-as-a-Service (DaaS) umsetzen.
Schritt 3: Datenhoheit sichern
Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Datenhoheit. Besonders im B2B-Bereich sollten Unternehmen sicherstellen, dass sie Zugriff und Kontrolle über die gesammelten Daten behalten. Dabei sind vertragliche Regelungen mit Kunden und Service-Partnern wichtig, um die Nutzung der Daten zu sichern. Auch sollten Verantwortliche ihre Kunden von den Mehrwerten einer solchen Regelung überzeugen, z. B. durch Transparenz und Vorteile wie Effizienzgewinne. Ein Beispiel aus der Praxis: Maschinenbauer können durch Leasing-Modelle die Hoheit über die Maschinendaten behalten und damit neue datenbasierte Geschäftsmodelle entwickeln.
Schritt 4: Den Datenschatz heben
Das mittelständische Unternehmen Gehring zeigt, wie es geht: Über die IoT-Plattform Gehring Core können Kunden ihre Maschinendaten in Echtzeit einsehen. Fehlfunktionen werden automatisch gemeldet, und Wartungen können vorab geplant werden. Dieses Data-as-a-Service-Modell bietet Kunden Transparenz und einen klaren Nutzen – und ermöglicht Gehring zusätzliche Einnahmequellen.
Mit Daten in die Zukunft
Der Weg zu neuen datenbasierten Geschäftsmodellen beginnt mit:
- Bewusstsein: Daten als strategisches Asset verstehen.
- Qualität: Daten verknüpfen und nutzbar machen.
- Innovation: Business-Know-how mit Datenmöglichkeiten kombinieren.
Unternehmen, die diese Schritte umsetzen, können nicht nur ihre Wertschöpfung erweitern, sondern auch Märkte gestalten und neue Wachstumspotenziale erschließen.
Fazit: Mit Daten die Geschäftswelt verändern
Die richtige Nutzung von Daten ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Unternehmen, die jetzt in Datenqualität, Datenhoheit und innovative Geschäftsmodelle investieren, sichern sich die Pole-Position für die Märkte von morgen. Daten sind nicht nur Zahlen – sie sind der Treibstoff für die Zukunft.