Gastbeitrag
Peter Kuhle

Bad Honnef, 22.03.2023

Anleitung: Wie Transformationen scheitern

Peter Kuhle sitzt und gestikuliert beim Erklären

Erschienen auf Springer Professional

Bild: Unsplash / lizenzfrei

In diesem Beitrag zeige ich mit einem Augenzwinkern, welche typischen Fehler Unternehmen bei Transformationsprojekten machen – und wie Transformationen scheitern. Transformationen sind herausfordernd. Häufig stehen hinderliche Glaubenssätze und falsche Entscheidungen dem Erfolg im Weg. Hier sind die klassischen Fallstricke, die ich aus meiner Erfahrung kenne.

1. Kurz vor dem Anpfiff aufgeben

Ein sicherer Weg, wie Transformationen scheitern, ist es, kurz vor der Umsetzung zurückzuziehen. Obwohl das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Wandels vorhanden ist und ein Zeitplan entwickelt wurde, zeigen viele Führungskräfte plötzlich Zaudern, wenn die Veränderung tatsächlich umgesetzt werden soll. Dieser Rückzug – aus Angst vor zu schnellem Tempo oder kulturellen Auswirkungen – führt dazu, dass der Transformationsprozess ins Stocken gerät. Transformationen erfordern jedoch Entschlossenheit und Durchhaltevermögen, keine halben Maßnahmen.

2. Die Change-Kurve wie einen Kaugummi dehnen

Die Change-Kurve beschreibt die Phasen, die Mitarbeitende während eines Wandels durchlaufen: von Schock über Widerstand bis hin zur Akzeptanz. Wer jedoch aus Angst vor Widerständen versucht, die Kurve zu „flatten“, verlängert den Prozess und verringert die Akzeptanz. Veränderung muss spürbar sein, um Wirkung zu zeigen. Wer den Prozess in die Länge zieht, riskiert, dass die Belegschaft das Ziel aus den Augen verliert und die neuen Verhaltensweisen nicht integriert werden. Veränderung erfordert Mut, nicht Selbstsabotage.

3. Die falschen Leute für die richtigen Aufgaben einsetzen

Ein häufiger Fehler ist, interne Führungskräfte mit der Steuerung komplexer Transformationen zu betrauen, die dafür nicht qualifiziert sind. Branchenexpertise allein reicht nicht aus; es braucht Transformationskompetenz und Erfahrung im Change-Management. Ohne externe Unterstützung von Profis laufen Unternehmen Gefahr, immer wieder in dieselben Fallen zu tappen. Transformation ist keine Aufgabe für Amateure, sondern für erfahrene Umsetzer.

4. Gefangen in der Branchenblase

Wer sich starr an Branchengepflogenheiten klammert, scheitert schnell. Transformation bedeutet Innovation, und das erfordert den Mut, über den Tellerrand hinauszuschauen. Branchen wie Telekommunikation, Medien oder Stahlhandel zeigen, wie wichtig es ist, alte Strukturen zu hinterfragen und neue Ansätze zuzulassen. Unternehmen, die sich ausschließlich auf traditionelle Methoden verlassen, ignorieren die rasante Veränderung der Marktbedingungen und die Chancen der Digitalisierung.

Fazit: Change richtig machen

Natürlich empfehle ich niemandem, dieser „Anleitung“ zu folgen – es sei denn, der Misserfolg ist das Ziel. Verantwortliche sollten diese typischen Fehler reflektieren, um sicherzustellen, dass ihre Transformation gelingt. Veränderung erfordert Mut, Entschlossenheit und die Bereitschaft, externe Expertise einzubinden, um alte Denkmuster zu durchbrechen und den Wandel erfolgreich zu gestalten.

Lassen Sie uns reden

– und Ihre nächsten erfolgskritischen Entscheidungen in ihren Grundfesten stärken!

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